Über Solaranlagen kursieren allerlei irrtümliche Mythen, wodurch sie häufig als weniger umweltfreundlich und lukrativ wahrgenommen werden, als sie tatsächlich sind. Die SolarHelden wollen Klarheit schaffen! Deshalb klären wir in diesem Beitrag über die 15 größten Irrtümer über Photovoltaikanlagen auf.
1. Eine Solaranlage zahlt sich erst nach einer Ewigkeit aus
Mit jeder eingesparten Kilowattstunde Netzstrom können Sie bares Geld sparen. Denn der Strom von Ihrem Hausdach ist deutlich günstiger als der aus dem Netz. Für Strom aus dem öffentlichen Netz zahlen Sie rund 50 Cent pro Kilowattstunde (kWh). Mit einer Photovoltaikanlage dagegen können Sie Strom für 8 bis 11 Cent pro kWh erzeugen (Stand: November 2022). Nach durchschnittlich acht bis zehn Jahren bei einer Lebensdauer von rund 30 Jahren haben sich Anschaffungskosten einer Photovoltaikanlage durch eingesparte Stromkosten und Erträge aus der Einspeisevergütung amortisiert. Darüber hinaus zahlt sich eine Solaranlage allein im Sinne des Umweltschutzes aus.
2. Die Herstellung von Solarmodulen benötigt mehr Energie, als jemals erzeugt wird
Die Herstellung von Solarmodulen verbraucht zwar viel Energie, diese wird durch den Betrieb einer Photovoltaikanlage bereits nach ein bis zwei Jahren wieder ersetzt. Zum Vergleich: Konventionelle Energieerzeugung auf Basis fossiler Brennstoffe amortisiert sich nie, da dauerhaft neue Brennstoffe benötigt werden. Die durchschnittliche Lebensdauer einer Solaranlage liegt bei 25 bis 30 Jahren. Somit erzeugen Solarmodule mittlerweile mindestens zehnmal so viel Energie, wie für die Herstellung eingesetzt.
3. Die Sonneneinstrahlung in Deutschland ist zu gering
Die Sonneneinstrahlung in Deutschland ist zwar geringer als in Ländern, die sich näher am Äquator befinden, trotzdem ist sie für eine effektive Erzeugung von Solarstrom völlig ausreichend. Um einen durchschnittlichen Ein-Personen-Haushalt mit Solarstrom zu versorgen, reicht bereits eine Fläche an Solarmodulen von nur acht Quadratmetern aus. Darüber hinaus stiegt der Wirkungsgrad von Solarzellen mit abnehmender Temperatur. Bei niedrigen Temperaturen und gleichzeitig viel Sonne ist die Effektivität von Solarmodulen also am größten.
4. Eine Photovoltaikanlage ist umweltschädlich
Photovoltaikanlagen stoßen im Gegensatz zu Kohle oder Gas durch ihren Betrieb keine schädlichen Emissionen aus. Eine Untersuchung des Umweltbundesamts hat sogar ergeben, dass im Jahr 2020 in Deutschland mehr als 33 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente durch die Photovoltaiknutzung vermieden werden konnten (Wie nachhaltig sind PV-Anlagen?). Für kleine PV-Anlagen, die auf vorhandenen Hausdächern installiert werden, bedarf es außerdem keiner zusätzlichen Fläche, es werden also Ressourcen geschont. Bei der Herstellung von Solarmodulen wird zwar ein hoher Energieaufwand benötigt, dieser wird durch den Betrieb aber bereits nach ein bis zwei Jahren wieder ersetzt.
5. Solaranlagen werden kaum gefördert
Die Staatliche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) fördert die Errichtung, Erweiterung und den Erwerb von PV-Anlagen und Batteriespeichern mit dem Programm „Erneuerbare Energien – Standard (270)“. Die Förderung erfolgt in Form eines zinsgünstigen Kredits in Höhe von maximal 50 Millionen Euro. Zudem können Sie mit der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) Unterstützung bei der Sanierung und beim Neubau von Gebäuden, die dauerhaft Energiekosten einsparen, erhalten.
Durch das „Erneuerbare-Energien-Gesetz“ (EEG) bekommen Sie für Strom, den Sie nicht selbst verbrauchen und in das öffentliche Netz einspeisen, eine Einspeisevergütung. Beachten Sie aber, dass eine BEG-Förderung und zusätzlich die Förderung durch das EEG in Form der Einspeisevergütung nicht möglich ist.
6. Solarmodule können nicht recycelt werden
In Deutschland ist das Recycling von Solarmodulen sogar gesetzlich festgelegt. Gemäß des Elektro- und Elektronikgeräte-Gesetz (ElektroG) müssen Hersteller Solarmodule zurücknehmen und mindestens 80 % der in den Modulen verwendeten Materialien wiederverwenden. Mit innovativen Technologien lassen sich sogar Recyclingraten von über 95 % erreichen. Auch die restlichen 5 % lassen sich umweltfreundlich entsorgen.
7. Photovoltaik lohnt sich nur bei einem Dach mit Südausrichtung
Die Ausrichtung einer Photovoltaikanlage ist nicht so wichtig, wie häufig vermutet wird. Zwar bekommt eine Solaranlage auf einem Richtung Süden ausgerichteten Dach die meiste Sonnenstrahlung ab, aber auch die West- und Ostseite eignen sich hervorragend für die Installation von Solarmodulen. Anlagen mit West- oder Ostausrichtung fangen die Morgen- und Abendstunden ein. Da es sich hierbei um die Hauptverbrauchszeiten vieler Eigenheimbesitzer handelt, kann die Eigenverbrauchsquote sogar optimiert werden (Beitrag: Was bedeutet Eigenverbrauch?). Der etwas geringere Ertrag lässt sich durch eine Maximalbelegung der Dachfläche kompensieren.
8. Für eine Photovoltaikanlage muss man ein Gewerbe anmelden
Ein eigenes Gewerbe müssen Sie beim Gewerbeamt nur anmelden, wenn der Gewinn Ihrer Solaranlage die jährliche Summe von 24.500 € überschreitet. Bei Privathaushalten ist das äußerst selten der Fall.
9. Am Tag wird zu viel Strom erzeugt und abends fehlt er
Solarstrom ist wetter- und tageszeitabhängig. Allerdings bedeutet das nicht, dass Sie keinen Strom mehr zur Verfügung haben, sobald die Sonne untergeht. Schließlich sind Solaranlagenbetreiber nicht vom öffentlichen Stromnetz abgekoppelt. Sie können also jederzeit auch Netzstrom nutzen. Zudem gibt es die Möglichkeit, sich einen Batteriespeicher anzuschaffen. Damit kann nicht genutzter Solarstrom zwischengespeichert und zeitversetzt genutzt werden. Im Mietangebot und beim Kauf von mittleren oder großen Anlagen von den SolarHelden ist ein Speicher bereits inkludiert (Jetzt Angebot sichern).
10. Die Feuerwehr löscht keine Häuser mit Solaranlagen
Da die Kabel und Komponenten einer Photovoltaikanlage zwischen den Modulen und dem Wechselrichter immer Spannung führen, ist für die Feuerwehr im Falle eines Brands Vorsicht geboten. Trotzdem wird jedes Feuer gelöscht, die Feuerwehrkräfte sollten aber einen ausreichend großen Sicherheitsabstand zu potenziell spannungsführenden Anlageteilen halten.
11. Solarmodule nutzen sich schnell ab
Die meisten Hersteller garantieren eine Leistung von mehr als 80 Prozent nach 25 bis 30 Jahren Betriebsdauer. Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass der jährliche Leistungsverlust bei gerade einmal 0,1 % liegt. Die Degradation stellt also kein Problem dar.
12. Solarenergie gibt es nur im Sommer
Die Erträge einer Solaranlage sind am größten, wenn die Sonneneinstrahlung am stärksten ist und es die meisten Sonnenstunden gibt, was in den Sommermonaten der Fall ist. Doch auch im Winter kann Solarstrom produziert werden – wenn auch in geringerem Maße. Der Wirkungsgrad von Solarzellen steigt sogar mit abnehmender Temperatur. An einem kalten, sonnigen Wintertag kann demnach sogar mehr Strom produziert werden als an einem Sommertag bei enormer Hitze.
13. Photovoltaikanlagen haben eine Lebensdauer von nur 20 Jahren
Belastungstests haben gezeigt, dass Solaranlagen eine zu erwartende Lebensdauer von 20 bis 25 Jahren haben (Beitrag: So beständig sind Solarmodule). Wenn Sie eine Photovoltaikanlage bei den SolarHelden mieten oder kaufen, beläuft sich die Garantie auf 25 Jahre.
14. Solarmodule müssen aufwändig gereinigt werden
Eine regelmäßige Reinigung ist hauptsächlich bei Solaranlagen mit geringem Neigungswinkel notwendig. Ist die Neigung hingegen ausreichend hoch, wie es bei Schrägdächern in der Regel der Fall ist, werden Verschmutzungen auf natürliche Weise weggespült. Bleibt trotzdem leichter Schmutz zurück, wird der Ertrag der Photovoltaikanlage nur geringfügig gemindert. Der Aufwand einer Reinigung ist in diesem Fall zu groß.
15. Solarstrom hat keine Zukunft
Schon jetzt ist die Umweltbilanz von Photovoltaik positiv. Da Solarmodule immer effizienter werden und eine zunehmend längere Lebensdauer erreichen, wird die Ökobilanz in Zukunft sogar noch besser ausfallen. Ein Großteil der Solarzellen wird außerdem aus Silizium hergestellt, das auf der Erde in Form von Quarz grenzenlos vorkommt und für die Umwelt ungefährlich ist. Es spricht also nichts dagegen, dass in Zukunft Photovoltaik eine zunehmend größere Rolle in der Energiegewinnung spielen wird.